Maximilian geht die Sudetenstraße auf und ab, die Hände tief in der Jacke vergraben. Mal bleibt er vor einer Haustür stehen und betrachtet die Klingelschilder, dann geht er weiter. Unterwegs summt er leise, für andere nicht hörbar
Doch alles was mir wirklich nah am Herzen liegt schieb ich vor mir weg aus Angst das es verfliegt.
Wenn du wüsstest wieviel Tränen in 'nem lächeln stecken und wenn du wüsstest das Gedanken wie Messer stechen.
Es klingt nicht wie ein Lied, sondern wie ein Atem, der Worte geworden ist. Nach tiefem durchatmen merkt er das schon wieder Stunden vergangen sind und er sich auf das Wesentliche konzentrieren sollte.
Casting!
ertönt aus seinem Mund. Es Formen sich Worte zu Bildern in seinem Kopf. Ein Zimmer, heißt es, ein Platz, den jemand zurückgelassen hat. Aber niemand sagte wann, niemand sagte wo. So läuft er weiter, summen.
Gute Punkte. Gerade die letzte Frage.
Und wo wir gerade dabei sind: Auf einer Skala von 1 bis 10: Wie wichtig ist ein Putzplan?
Hoffentlich sehr wichtig! Da muss ich sowieso nochmal mit euch drüber sprechen…
Ein Putzplan klingt wie ein Plan zum putzen. Aber kann man Pläne putzen? Pläne erstellt man.
Maximilian schaut in verwirrte Gesichter und probiert es mit einfacher Sprache.
Ich habe zu oft gesehen wie Menschen in ihrem eigenen Dreck versinken, nicht weil er nicht da war, sondern weil sie nie wussten wer ihn wegfegen sollte. Erst zerbricht die Ordnung in der Wohnung, dann die Ordnung zwischen den Menschen. Ein Glas bleibt stehen, ein Teller fängt an zu schimmeln, ein Herz verhärtet. Am Ende fragt keiner mehr wann bist du dran? Der Staub ist nur das sichtbare Zeichen für das Unsichtbare. Ein Plan zwingt uns aber hinzusehen. Er verteilt Last, Gerechtigkeit wird einziehen, erinnert uns daran, dass wir gemeinsam hier sind, nicht allein. Also ja, ein Putzplan ist wichtig. Vielleicht nicht für den Boden oder die Küche, eher für das fragile Geflecht, das ihr hier WG nennt. Ohne Plan wird selbst die Nähe zum Schmutz.