Johanns Fleischtasche hat den seit Beginn des Tages übel gelaunten Pastor etwas firedlicher gestimmt, aber dennoch will sich seine Laune nicht recht heben. Trotz des kürzlichen Essens schlägt er im HDH auf, versorgt sich noch einmal mit was zu futtern (Was? Essen als Ausgleich für schlechte Laune? Quatsch, würde er nie tun…) und genießt still seinen Hotdog mit ein paar leckeren Fritten.
Als er geht hängen jedoch an der Anschlagtafel im HDH auf einmal handgeschriebene Zettel. Ein Autor ist nicht vermerkt,
Werwolfsmassaker 1,5
Erzählt wird, wie sich unser Held Freddy im von Werwölfen überrannten Hausen wiederfindet. Die Kreaturen durchstreifen die Nacht, hungrig nach Beute, in Rudeln die restlichen Dorfbewohner jagend. Bewaffnet schlägt er sich durch sie hindurch, auf der Suche nach einer Zuflucht oder Lösung dieser Pandemie. Doch wer auch immer von diesen Wesen gebissen wird, verwandelt sich selbst in sie und so wird es nur schlimmer.
Beschrieben werden Scharmützel und Kämpfe, ehe ein erschöpfter und orientierungsloser Freddy müde am Rathaus lehnt und nicht weiß wohin. Gerade als er aufgeben möchte, hört er auf einmal das Klingen der Kirchenglocken. Dieser Klang klingt so seltsam und fehl am Platz über dem Heulen der Wölfe und seinem eigenen, atemlosen Keuchen. Doch er beschließt ihm zu Folgen. Noch ehe er die Kirche erreicht mischt sich ein weiteres Geräusch darunter. Ein Lachen, irre und von Wahnsinn gepeitscht, Angst einflößend auf seine eigene Art.
Als er den Kirchenvorplatz erreicht öffnet sich ein Schlachtfeld vor ihm. Werfwölfe versuchen zur Kirche zu gelangen, vor der unermüdliche Hans und ein irre lachender Pastor Basti stehen und selbige verteidigen. Mit Wahnsinn in den Augen schießt Basti mit seinem Weihwasserwerfer in die Reihen der tierischen Angreifer. Und wo immer der Strahl seine Ziele trifft, reißt das Wasser qualmende Löcher in gepeinigtes Fleisch. Er wechselt zwischen gezielten und gestreuten Schüssen, seine Hand sicher trotz des Irrsinns in seinen Augen. Hans, pragmatisch wie immer, lädt die Waffe mit geübten Griffen.
Doch allen Anstrengungen zum Trotz kommen die Angreifer näher. Schließlich greifen die beiden zu schweren Kreuzen, mit Silber verziert, und stürzen sich auf die Werwölfe. Blut spritzt, Schreie hallen über den Platz. Die beiden halten sich wacker, doch schließlich fällt erst Hans, dann Basti.
Freddy eilt zu ihnen. Sie haben ihm kaum etwas übrig gelassen, die beiden verbliebenen verletzten Werwölfe tötet er. Er kniet sich zu Basti. Der Weihwasserwerfer liegt neben ihm, im Kampf zerbrochen.
„Ich wusste die Glocken würden jemanden zu uns führen“, wispert der Pastor mit gebrochener Stimme. Der Wahnsinn ist aus seinen Augen gewichen. So wie das Leben aus ihm weicht. Er greift sein schweres Kreuz und drückt es dem betroffenen Freddy in die Hand. „Hin ging die Nacht… der dritte Tag erschien…“
Es sind seine letzten Worte. Freddy weiß nicht mehr, wo er sie schon einmal gehört hat, aber sie kommen ihm bekannt vor. Er richtet sich auf, bereit Basti zu erschlagen, sollte er sich in einen Werwolf verwandeln, wie es alle Opfer tun. Doch der Pastor liegt friedlich da. Vielleicht gibt es ja doch einen Gott. Und er hat seinen Diener zu sich in die ewige Ruhe geholt. Basti und Hans rühren sich nicht.
Freddy steht auf. Vor ihm ist die Tür zur Kirche offen und warmes Licht fällt aus dieser heraus. Was wohl so wertvoll darin war, das Basti und Hans dafür ihr Leben gaben? Nun, Zeit es herauszufinden. Er tritt ein.
Damit endet der Text. Darunter steht nur noch “To never be continued.”#